Herbstlager 2002

Platten, braune Wörter und die erste Nacht

 

Kaum in der Jugendherberge angekommen überließen wir Waldi und Shaky die Kids alleine und bauten die Tische auf. Wir hatten Schraubenschlüssel und alles nötige dabei. Naja, fast alles. Uns fehlten nämlich die Rohrzangen. Wir hatten Platten für den Grundschulsport mitgenommen, die viel niedriger eingestellt waren als die übliche Höhe. Beim Zusammenbau vor einem halben Jahr hatten wir die Tischbeine teilweise mit Gewalt festhämmern müssen, so daß sie sich ohne Zange nicht mehr so wirklich auf die richtige Höhe verstellen ließen. Doch der hervorragende Chef der Halle hatte selbst eine Zange für uns parat, wodurch alles etwas einfacher wurde. Nur etwas. Ich will es mal so ausdrücken: Wären Kids anwesend gewesen, dann hätten die fälligen Liegestützen (10 für ein “braunes Wort”) uns mit Sicherheit eine Woche Schmerzen beschert.Die erste Nacht war – wie vermutet – nicht gerade der leichteste. Alle zehn Minuten wurde an unserer Tür geklopft oder es war so laut, daß wir von selbst losgingen um für Ruhe zu sorgen. Die Einführung der Minus- und Pluspunkte war noch nicht so weit verstanden, daß alleine der Anblick eines Zettels und Kugelschreibers in den Händen eines Betreuers für ehrfürchtige Ruhe sorgte, und so kam es, daß die Punktestände nur so purzelten. Der Küchendienst, den das jeweils Punktletzte Team zu erledigen hatte, war scheinbar noch nicht vollständig als Druckmittel begriffen, aber mit der Zeit legte sich auch das.

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